Reloaded – Flughafen Tempelhof

Für Fotografen ist der seit 2008 geschlossene Flughafen Tempelhof ein faszinierender Ort, vor allem, wenn sie Gelegenheit bekommen, wie BLICKDICHT|FOTOGRAFIE auch hinter die Kulissen zu blicken. Im vergangenen Jahr ist der ehemalige Flughafen mit dem einst weltweit größten Gebäudekomplex 100 Jahre alt geworden. In Ergänzung zu den im letzten Beitrag gezeigten Fotos von meinem jüngsten Besuch folgen hier Bilder aus dem Archiv, beginnend 2006 mit einem Blick in die Katakomben des 307.000 m² umfassenden Gebäudes, auf die Räume, die die Amerikanische Luftwaffe bis zu ihrem Abzug genutzt hatte und auf die schon damals marode Technik, die heute die Sanierung des Gebäudes wesentlich erschwert und sehr teuer werden lässt.

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Das MENZEL-Projekt – 17 Tonnen am Kran

Während der Umzug in das neue Betriebsgelände in Hennigsdorf bei Berlin bereits auf Hochtouren lief und sich die Werkhallen immer mehr leerten,  wurde kurz vor Weihnachten noch ein letzter Motor vom alten Betriebsgelände der Menzel Elektromotoren GmbH in Berlin-Moabit aus nach Großbritannien verschickt. Bei winterlichen Temperaturen und eiskaltem Wind hieß es noch einmal, „all hands on deck“, um den 17 Tonnen schweren Motor (für Spezialisten: ein Drehstromkafigläufermotor mit 6000kW Leistung und 11000V Spannung) zusammen mit einem Kühler, transportsicher verpackt mit einem Schwerlastkran auf den Transport-LKW zu hieven.

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Abgehoben – Große Pläne für den Flughafen Tempelhof

Das 1,2 Kilometer lange Gebäude des ehemaligen Flughafens Tempelhof gehört zu den längsten Bauwerken Europas und ist selbst vom Weltall aus zu erkennen. Seit das letzte Flugzeug 2008 dort abhob, gibt es große Pläne für den ehemaligen Flughafen, sucht Berlin nach einer neuen Nutzung für den langsam vor sich hin rottenden Koloss, der zu einem großen Teil leer steht. Zwar gibt es Pläne, das ganze Areal inklusive des großen Freigeländes zu einem Experimentierort und neuem Stadtquartier für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft zu machen, viele Pläne scheitern aber bislang an der mangelnden Finanzierung.

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Das MENZEL-Projekt – Alles muss raus!

Wenn ein Industriestandort nach 65 Jahren Produktionstätigkeit aufgegeben wird, gibt das auch immer wieder ungewöhnliche Einblicke in die Geschichte des Unternehmens. So auch beim Umzug der Menzel Elektromotoren GmbH von Ihrem bisherigen Standort in Berlin-Moabit ins Berliner Umland. Nach der Devise „Alles muss raus“ wurde das gesamte 10.000 m² große Firmengelände leer geräumt. Wo bislang hundert Beschäftigte tätig waren, trat plötzlich Stille ein, leere Regale und für den Umzug eingepackte Maschinen sorgten für eine eigenartige Atmosphäre.

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Das MENZEL-Projekt startet

Über mehrere Wochen konnte Blickdicht|Fotografie den Umzug der Menzel-Elektromotoren GmbH aus ihrem traditionellen Berliner Standort in das neu errichtete Werksgebäude im Berliner Umland mit der Kamera begleiten.

Über den Jahreswechsel 2023/24 mussten dabei neben dem gesamten Schwermaschinenpark, den Prüfeinrichtungen und allen Fahrzeugen auch mehr als 5000 Motoren aus den Lagerbeständen in den neuen Standort in Brandenburg überführt werden.

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Dystopisch – Können selbstfahrende Autos Bewusstsein entwickeln?

Willkommen im Zentrum für Nichtmenschliche Exzellenz, NOX! Selbstfahrende, mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattete Autos haben in naher Zukunft nicht nur eigenständig viele Aufgaben des Alltags übernommen. Im Laufe ihrer Entwicklung konnten sie ein ausgeprägtes Bewusstsein entwickeln und sind zu eigenständigen Charakteren geworden – und leiden damit auch unter „psychischen“ Problemen, die zu Fehlverhalten führen.

In dem multimedialen Szenario, das der Londoner Künstler Lawrence Lek in Berlin entwirft, geht er grundlegenden Fragen nach der Zukunft der KI in einer neuen und überraschenden Weise nach.

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Lost Place im Hinterland – aufgelassene LPG auf Usedom

Dass das Hinterland der Insel Usedom sehr reizvoll ist und durchaus eine Alternative zu dem etwas eintönigen langen Sandstrand der Ostseeinsel sein kann, hat sich ja schon herumgesprochen. So kann man südlich von Zinnowitz bei dem kleinen Ort Neuendorf direkt an der Straße einen Lost Place entdecken, der  zu DDR-Zeiten offenbar eine große Rinderzucht-Anlage war. Weiterlesen

Breslau – Kunst, Kultur und jede Menge Zwerge

Breslau, oder polnisch Wrocław, gilt als eine der schönsten Städte Polens. Das Stadtbild ist geprägt von imposanten barocken Bürgerhäusern, dem bekannten gotischen Rathaus an einem der größten Marktplätze Europas und einer Vielzahl gotischer Kirchen. Breslau war jahrhundertelang eine multikulturelle Stadt, in der Polen, Deutsche und Juden friedlich zusammen lebten. Die Stadt hatte eine wechselvolle Geschichte unter polnischer, böhmischer und später Habsburger Herrschaft. In jüngerer Zeit wurde Breslau preußisch und später deutsch und im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört.

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Workporträts – die Küchencrew im Weingut Lageder

Mit dem Genre Porträtfotografie hat sich Blickdicht|Fotografie bislang selten auseinander gesetzt. Bis sich dann auf der if-Sommerakademie 2022 im Südtiroler Ort Margreid erneut die Gelegenheit dazu ergab und mit der Küchencrew des prämierten Weinguts Lageder auch die geeigneten und mitwirkungsbereiten „Models“ zur Verfügung standen. Weiterlesen

Nebel als Kunst – Fujiko Nakaya formt „Skulpturen“ aus Wasserdampf

Skulpturen aus Nebel, wie sie Fujiko Nakaya formt, sind naturgemäß flüchtig und passen so gar nicht in den üblichen Kunstbetrieb – sie lassen sich weder sammeln noch archivieren und schon gar nicht zu Geld machen. Das hat das Münchner Haus der Kunst im Sommer 2022 aber nicht davon abgehalten, die fast 90jährige Japanerin einzuladen und ihr für ihr Werk „Munich Fog (Wave), #10865/I“ die große Mittelhalle im Ostflügel des Hauses zur Verfügung zu stellen. Und weil Nebel „sichtbare Dinge“, so Nakaya, „unsichtbar werden lässt“, verschwinden die Besucher der Installation immer wieder hinter wabernden Nebelwänden, tauchen unvermittelt wieder auf, nur, um gleich wieder zum Teil oder auch gänzlich zu verschwinden. Weiterlesen