Lagerfeld in Halle – Große Inszenierung für einen großen Inszenator

Lagerfeld-Portraits im Innenhof der Moritzburg

Dass der im Februar vergangenen Jahres verstorbene Modeschöpfer Karl Lagerfeld auch als Fotograf ein großer Inszenator war, zeigt derzeit die umfangreiche und gekonnt präsentierte Ausstellung im Kunstmuseum Moritzburg in Halle (Saale). „Karl der Große“ hat nicht nur seit den 80er Jahren seine Kollektionen und Modelle selbst fotografiert und in Szene gesetzt, die Ausstellung zeigt auch, zum Teil erstmals, seine Architektur- und Landschaftsfotos, Werbeserien, Porträts und Inszenierungen antiker Sagen. Nicht nur bei diesen großformatigen Tableaus sind die Grenzen zwischen Kunst und Kitsch fließend. Der Gesamteindruck von Lagerfelds Werk ist denn auch durchaus zwiespältig. Lagerfeld war genauso umtriebig wie kreativ, aber alles in  seinen Fotos ist streng geplant und konzipiert. Nichts wird dem Zufall überlassen und jedes Detail seinem Credo vom „Leben als ästhetisches Konstrukt“ untergeordnet. Die Schau, an deren Konzeption Lagerfeld selbst noch mitgewirkt hat und von der die Macher betonen, dass es sie „so noch nicht gab und auch nicht wieder geben wird“ ist noch bis Januar 2021 zu sehen.

 

Mehr zum Thema Ausstellungen unter diesen Links: James-Simon-Galerie, Bauhausmuseum Dessau und das Marubi-Fotomuseum im albanischen Shkodra.

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