Das Fotografieren unbeteiligter Passanten im öffentlichen Raum, also die klassische Straßenfotografie, ist in Deutschland durch die jüngsten Änderungen im Persönlichkeitsrecht und beim Recht am eigenen Bild (DSGVO) so gut wie unmöglich geworden. Eigentlich immer müsste von der fotografierten Person vorher eine Genehmigung eingeholt werden. Und das „Vermummungsgebot“, also das Tragen von Masken, die vor der Übertragung des Corona-Virus schützen, ist zwar sinnvoll, fotografisch aber kontraproduktiv. Denn ein wichtiger Teil des Körpers, mit dem wir auch auf Bildern Emotionen und Gefühle übermitteln, wird abgedeckt. Weiterlesen
Die Gestaltung von Raum mit Licht und die dadurch veränderte Wahrnehmung des Betrachters ist das zentrale Merkmal der neueren Arbeiten des amerikanischen Künstlers Robert Irwin. Mit Light Art Space ist der 92jährige derzeit im Kraftwerk Berlin vertreten. In der gewaltigen Maschinenhalle des ehemaligen Heizkraftwerks in Berlin-Mitte steht eine 16 x 16 Meter große Wand frei im Raum. Die Seiten der Fläche sind mit weißen bzw. blauen Leuchtstoffröhren in abstrakten, rhythmischen und nicht entschlüsselbaren Mustern bedeckt. Weiterlesen
Der Last Call kam am 8. November 2020 für den Flughafen Berlin-Tegel (TXL). Damit endete nach fast 60 Jahren der Flugbetrieb auf dem ehemaligen West-Berliner Flughafen. In dieser Zeit hatte sich „Tegel“ vom passagiermäßig eher unbedeutenden Frontstadt-Flughafen zum viertgrößten Airport Deutschlands entwickelt – zuletzt mit 29 Millionen Passagieren im Jahr 2019. Errichtet worden war er für ein maximales Passagieraufkommen von rund 2,5 Millionen Fluggästen.
Blickdicht|Fotografie hatte nach der Schließung in diesem Sommer noch einmal Gelegenheit, den Flughafen zu besuchen und erlebte dabei ein Bauwerk, das von jeder Funktionalität befreit eine ganz eigene ästhetische Schönheit offenbart. Weiterlesen
Oscar Niemeyer, Brasilianischer Stararchitekt und wesentlich an der Erichtung der Hauptstadt Brasilia beteiligt, hat mit der Sphere in Leipzig ein genauso markantes wie kaum bekanntes Bauwerk hinterlassen. Sein Kugelbau „schwebt“ quasi in acht Metern Höhe auf der Ecke eines Industriegebäudes im Leipziger Stadtteil Plagwitz, das der Kranhersteller Kirow Ardelt nutzt. Mit ihren 12 Metern Durchmesser und drei Ebenen dient sie der Erweiterung der werkseigenen Kantine und zu bestimmten Zeiten als Restaurant. Weiterlesen
Dass „rust never sleeps“ wissen wir spätestens seit 1979 Neil Young sein gleichnamiges Album einspielte.
Seit mehr als 40 Jahre nagt der Rost an den Relikten der Rheinischen Stahlwerke zu Meiderich. Anfang der achtziger Jahre wurde die Arbeit in den fünf Hochöfen im Norden Duisburgs eingestellt und ein Großteil der Anlagen abgerissen. Nur zwei der Kolosse sind erhalten geblieben. Zusammen mit etlichen anderen Bauten und Nebenanlagen sowie großen, parkähnlichen Grünflächen bilden sie heute das Zentrum des Landschaftsparks Duisburg-Nord . Wer an einem schönen Sommerabend das 180 Hektar große ehemalige Industrieareal besucht, stellt fest, dass der allgegenwärtige Rost tatsächlich nicht schläft. Weiterlesen
Dark Matter ist das neueste Werk des Lichtkünstlers Christopher Bauder, das in einem Industriekomplex in Berlin gezeigt wird. Bauder ist in Berlin kein Unbekannter. Zum 25. Jubiläum des Mauerfalls hat er mit 8000 leuchtenden Ballons den Verlauf der Mauer durch die Stadt illuminiert und 2019 im Kraftwerk Berlin die Großinstallation Deep Web präsentiert. Sein neuestes Werk Dark Matter besteht aus sieben Einzelinstallationen, die Besucher bewegen sich dabei durch einen Parallelkosmos von abgedunkelten Räumen, in denen ganz unterschiedliche, teils interaktive Lichtinstallationen zu elektronischen Klängen die Grenzen zwischen realer und digitaler Welt verschwimmen lassen. Eine mitunter überwältigende Symbiose von Licht und Sound. Weiterlesen
Architektur Brutal in ihrer ausgeprägtesten Form charakterisiert den Mäusebunker. Gebaut in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, beherbergte die Forschungseinrichtung für experimentelle Medizin viele Jahre die Zentralen Tierlaboratorien der Freien Universität Berlin. Heute steht das Gebäude im Ortsteil Lichterfelde am Teltowkanal leer, diskutiert wird ein Abriss oder ob der Bau unter Denkmalschutz gestellt werden soll. Weiterlesen
Street-Fotografie unter den gegebenen Bedingungen – eingeschränkte Bewegungsfreiheit, Menschen mit Masken, reduziertes Alltagsleben – kein ganz leichtes Vorhaben. Aber da ist der Balkon, hoch über der ruhigen Berliner Seitenstraße und die tiefstehende Abendsonne, die durch die Häuserlücke fällt. Weiterlesen
Ein bunter Blumenstrauß kann in diesen Tagen auch eine Einladung zu einer botanisch-fotografischen Entdeckungsreise sein. Und er bietet eine gute Gelegenheit, sich fotografisch von eingefahrenen Strukturen zu lösen und ohne großen Aufwand neue Wege zu gehen. Weiterlesen
Im Aachried bei Radolfzell geht die Sonne spektakulär unter. Südwestlich von Radolfzell mündet die Aach in den Bodensee. Das Mündungsbebiet des kleinen Flüsschens steht seit den 70er Jahren unter Naturschutz. Das knapp 280 ha große Feuchtgebiet dient dem Schutz vom Aussterben bedrohter Pflanzen- und Tierarten. Radolfzell wirbt für das Gebiet mit der besonderen Nebelstimmung am Morgen „mit romantischen Sonnenaufgängen, die einmal komplett durch die rot-gelbe Farbpalette tauchen“. Weiterlesen