Spherisch – Oscar Niemeyers Werkskantine in Leipzig

Oscar Niemeyer, Brasilianischer Stararchitekt und wesentlich an der Erichtung der Hauptstadt Brasilia beteiligt, hat mit der Sphere  in Leipzig ein genauso markantes wie kaum bekanntes Bauwerk hinterlassen. Sein Kugelbau „schwebt“ quasi in acht Metern Höhe auf der Ecke eines Industriegebäudes im Leipziger Stadtteil Plagwitz, das der Kranhersteller Kirow Ardelt nutzt. Mit ihren 12 Metern Durchmesser und drei Ebenen dient sie der Erweiterung der werkseigenen Kantine und zu bestimmten Zeiten als Restaurant.

Die Sphere aus Weißbeton mit der Liquid Crystal Verglasung, deren dreieckige Fenster sich je nach Lichteinfall dunkel oder heller verfärben, hat Niemeyer, der „Meister der architektonischen Kurven“, noch selbst entworden, die Umsetzung und Fertigstellung im Jahr 2020 aber nicht mehr erlebt. Er starb 2012. Acht Jahre zuvor hatte Ludwig Koehne, Geschäftsführer von Kirow Ardelt, dem damals 97jährigen Architekten nach Brasilien geschrieben, sich als Bewunderer dessen Arbeiten geoutet und ihn beauftragt, für sein Kranwerk einen unverwechselbaren Erweiterungsbau zu schaffen, bei dem er dem Architekturstar alle Freiheiten ließ. Die hat Niemeyer sich auch genommen und entsprechend seinem Motto „Ich will, dass die Leute stehen bleiben“ mit der Sphere ein Bauwerk geschaffen, das sich beim besten Willen nicht übersehen lässt.

 

 

Weitere Beispiele für Architekturfotografie: die Kantgaragen, die James-Simon-Galerie sowie der „Mäusebunker“ in Berlin und die Heinrichshütte in Hattingen

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