Berlin

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Das MENZEL-Projekt – 17 Tonnen am Kran

Während der Umzug in das neue Betriebsgelände in Hennigsdorf bei Berlin bereits auf Hochtouren lief und sich die Werkhallen immer mehr leerten,  wurde kurz vor Weihnachten noch ein letzter Motor vom alten Betriebsgelände der Menzel Elektromotoren GmbH in Berlin-Moabit aus nach Großbritannien verschickt. Bei winterlichen Temperaturen und eiskaltem Wind hieß es noch einmal, „all hands on deck“, um den 17 Tonnen schweren Motor (für Spezialisten: ein Drehstromkafigläufermotor mit 6000kW Leistung und 11000V Spannung) zusammen mit einem Kühler, transportsicher verpackt mit einem Schwerlastkran auf den Transport-LKW zu hieven.

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Abgehoben – Große Pläne für den Flughafen Tempelhof

Das 1,2 Kilometer lange Gebäude des ehemaligen Flughafens Tempelhof gehört zu den längsten Bauwerken Europas und ist selbst vom Weltall aus zu erkennen. Seit das letzte Flugzeug 2008 dort abhob, gibt es große Pläne für den ehemaligen Flughafen, sucht Berlin nach einer neuen Nutzung für den langsam vor sich hin rottenden Koloss, der zu einem großen Teil leer steht. Zwar gibt es Pläne, das ganze Areal inklusive des großen Freigeländes zu einem Experimentierort und neuem Stadtquartier für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft zu machen, viele Pläne scheitern aber bislang an der mangelnden Finanzierung.

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Das MENZEL-Projekt – Alles muss raus!

Wenn ein Industriestandort nach 65 Jahren Produktionstätigkeit aufgegeben wird, gibt das auch immer wieder ungewöhnliche Einblicke in die Geschichte des Unternehmens. So auch beim Umzug der Menzel Elektromotoren GmbH von Ihrem bisherigen Standort in Berlin-Moabit ins Berliner Umland. Nach der Devise „Alles muss raus“ wurde das gesamte 10.000 m² große Firmengelände leer geräumt. Wo bislang hundert Beschäftigte tätig waren, trat plötzlich Stille ein, leere Regale und für den Umzug eingepackte Maschinen sorgten für eine eigenartige Atmosphäre.

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Light Art Space – Robert Irwins Kunst verändert unsere Wahrnehmung

Die Gestaltung von Raum mit Licht und die dadurch veränderte Wahrnehmung des Betrachters ist das zentrale Merkmal der neueren Arbeiten des  amerikanischen Künstlers Robert Irwin. Mit Light Art Space ist der 92jährige derzeit im Kraftwerk Berlin vertreten. In der gewaltigen Maschinenhalle des ehemaligen Heizkraftwerks in Berlin-Mitte steht eine 16 x 16 Meter große Wand frei im Raum. Die Seiten der Fläche sind mit weißen bzw. blauen Leuchtstoffröhren in abstrakten, rhythmischen und nicht entschlüsselbaren Mustern bedeckt. Weiterlesen

Ausgeflogen – Last Call for TXL

Der Last Call kam am 8. November 2020 für den Flughafen Berlin-Tegel (TXL). Damit endete nach fast 60 Jahren der Flugbetrieb auf dem ehemaligen West-Berliner Flughafen. In dieser Zeit hatte sich „Tegel“  vom passagiermäßig eher unbedeutenden Frontstadt-Flughafen zum viertgrößten Airport Deutschlands entwickelt – zuletzt mit 29 Millionen Passagieren im Jahr 2019. Errichtet worden war er für ein maximales Passagieraufkommen von rund 2,5 Millionen Fluggästen.

Blickdicht|Fotografie hatte nach der Schließung in diesem Sommer noch einmal Gelegenheit, den Flughafen zu besuchen und erlebte dabei ein Bauwerk, das von jeder Funktionalität befreit eine ganz eigene ästhetische Schönheit offenbart. Weiterlesen

Dark Matter – Momentaufnahmen aus einem Parallelkosmos

Dark Matter ist das neueste Werk des Lichtkünstlers Christopher Bauder, das in einem Industriekomplex in Berlin gezeigt wird Bauder ist in Berlin kein Unbekannter. Zum 25. Jubiläum des Mauerfalls hat er mit 8000 leuchtenden Ballons den Verlauf der Mauer durch die Stadt illuminiert und 2019 im Kraftwerk Berlin die Großinstallation Deep Web präsentiert. Sein neuestes Werk Dark Matter besteht aus sieben Einzelinstallationen, die Besucher bewegen sich dabei durch einen Parallelkosmos von abgedunkelten Räumen, in denen ganz unterschiedliche, teils interaktive Lichtinstallationen zu elektronischen Klängen die Grenzen zwischen realer und digitaler Welt verschwimmen lassen. Eine mitunter überwältigende Symbiose von Licht und Sound. Weiterlesen

Farbenvielfalt auch im Außenbereich des Hamburger Bahnhofs

Explosion der Formen und Farben – Katharina Grosse „It Wasn’t Us“

Einen grandiosen Overkill an Formen und Farben hat die Künstlerin Katharina Grosse für ihre temporäre Installation „It Wasn’t Us“ („Wir waren’s nicht“) im Museum Hamburger Bahnhof in Berlin geschaffen. In der historischen Bahnhofshalle sprengt ein gewaltiges Styroporgebilde, eine Mischung aus havarierten Alien-Raumschiff und Hommage an Caspar David Friedrichs Gemälde „Eismeer„, alle Dimensionen. Weiterlesen

Magische Orte #3 – Der Trudelturm in Berlin-Adlershof

Die Wiege der Luftfahrt befand sich in Berlin-Johannisthal, dem heutigen Ortsteil Adlershof. Auf dem ehemaligen Flugfeld, das von 1909 bis zur Eröffnung des Flughafens Tempelhof 1923 in Betrieb war, steht der sogenannte Trudelturm. In dem eiförmigen Gebäude, das einen vertikalen Windkanal beherbergte, wurden ab 1930 wissenschaftliche Versuche unternommen, um erstmals die Gefahren des Trudelns von Flugzeugen im Labor zu simulieren. Weiterlesen

Details von kaputten Telefonzellen

Kein Anschluss unter dieser Nummer – Der Friedhof der Telefonzellen

Kein Anschluss unter dieser Nummer. Anfang der Neunziger Jahre gab es rund 120.000 Telefonzellen in Deutschland, jetzt sollen es bundesweit noch 17.000 sein. Weil über 60 Millionen Bundesbürger mit dem eigenen Handy telefonieren, werden öffentlichen Fernsprecher nicht mehr gebraucht. Die markanten gelben und seit den 90ern grau-magentafarbenen Telefonhäuschen sind so gut wie vollkommen aus unserem Leben verschwunden. Zumeist wurden sie verschrottet  – Weiterlesen

Mahnmal pur – Blick auf die reine Form

Selten erlebt man das Denkmal für die ermordeten Juden fast menschenleer, kommen doch an schönen Tagen bis zu 10.000 Besucher täglich zu dem vom amerikanischen Architekten Peter Eisenmann geschaffenen Gedenkort in der Mitte Berlins. Dank Corona gibt es zur Zeit Mahnmal pur und damit den freien Blick auf die reine Form der über 2700 massiven Beton-Stelen, ohne dazwischen flanierende Touristen, spielende Kinder und auf den Quadern picknickende Besucher. Weiterlesen